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Wie Politik durch falsche Interpretationen der konventionellen Perioden-TFR in die Irre geführt wird: Sollten wir aufh ren, diesen Indikator zu publizieren?Keywords: Fertilit tsmessung , Zusammengefasste Geburtenziffer , Politische Ma nahmen , Gewünschte Fertilit t , Gewünschte Familiengr e , Gewünschte Kinderzahl , Geburtentiming , Tempo-Effekt Abstract: Diskussionen über die Geburtenh ufigkeit in Industriel ndern beziehen sich fast ausschlie lich auf die periodenbezogene zusammengefasste Geburtenziffer (Perioden-TFR). Wir vertreten den Standpunkt, dass die Verwendung dieses Indikators h ufig zu einer fehlerhaften Interpretation von Periodenfertilit tsniveaus sowie -entwicklungen führt, was wiederum unscharfe politische Schlussfolgerungen und m glicherweise fehlgeleitete politische Ma nahmen mit sich bringt. Wir m chten dies anhand von vier für die Politik relevanten Beispielen aus dem heutigen Europa aufzeigen. Diese Beispiele zeigen, dass die TFR (a) die vermutete Kluft zwischen Kinderwunsch und realisierter Fertilit t überh ht darstellt, (b) in vielen europ ischen L ndern nach dem Jahr 2000 irrtümlicherweise einen deutlichen Anstieg der Fertilit t suggeriert, (c) das Fertilit tsniveau von Migrantinnen h ufig überzeichnet und (d) oft suggeriert, dass eine Familienpolitik, die zu einer Verkürzung der Geburtenintervalle geführt hat, eine Erh hung des Fertilit tsniveaus mit sich gebracht h tte. Es gibt scheinbar keine für die Politik relevante Frage, bei der die Perioden-TFR der am besten geeignete Indikator ist und anderen vorhandenen Kennzahlen vorzuziehen w re.
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