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- 2018
Sprachlernstrategien bei Vorschulkindern am Beispiel des Franz?sischen und des Deutschen als FremdspracheKeywords: Sprachlernstrategien, früher Fremdsprachenerwerb, Deutsch als Fremdsprache im Vorschulalter, Franz?sisch als Fremdsprache im Vorschulalter Abstract: Sa?etak Der Artikel erforscht den bewussten Einsatz von Sprachlernstrategien im frühen Fremdsprachenerwerb. Zu diesem Zweck wurde eine Untersuchung mit 39 Kindern im Vorschulalter durchgeführt, die im Rahmen des frühen Fremdsprachenlernprogramms entweder Deutsch oder Franz?sisch als Fremdsprache lernen. Als Instrument wurde eine Adaption des von J. Mihaljevi? Djigunovi? (2001) entwickelten Leitfadeninterviews eingesetzt. Es besteht aus sechs offenen Fragen, in denen die Testpersonen dazu angehalten werden, in kroatischer Sprache zu erkl?ren, wie sie ihren Plüschtieren bestimmte W?rter und Wendungen auf Franz?sisch oder Deutsch beibringen würden. Jedes Interview wurde digital aufgezeichnet und transkribiert. In den Abschriften wurden die genannten Sprachlernstrategien ausgez?hlt. Die Ergebnisse wurden mit Hilfe der deskriptiven Statistik erfasst und bearbeitet. Dabei wurde die Gesamtzahl von 571 registrierten Strategien auf 25 grundliegende Sprachlernstrategien zurückgeführt. Die ermittelten Strategien wurden nach H?ufigkeit und Art sortiert. Anhand einer quantitativen Analyse wurde die mit Abstand gr??te H?ufigkeit der Ged?chtnisstrategien (N=320) nachgewiesen. Demnach k?nnen sie als im Bewusstsein fest verankert und erworben angesehen werden, wodurch sich ihre explizite Vermittlung erübrigt. Affektive Strategien kamen hingegen ?u?erst selten vor (N=3), vermutlich weil Kinder im Vorschulalter diese entweder noch nicht brauchen oder noch nicht imstande sind, sie sich bewusst zu machen und zu beschreiben. Kognitive Strategien wurden ebenfalls in geringer Zahl verzeichnet, u.z. bei durchschnittlich weniger als einem Drittel der Befragten (N=12), ebenso wie die Sozialen Strategien, lediglich bei mehr als der H?lfte der Befragten (N=27). Formale Strategien wurden im Schnitt mehr als einmal beschrieben (N=44), Nicht-formale (N=66) mehr als anderthalb Mal und Analytische Strategien (N=102) durchschnittlich h?ufiger als zweieinhalb Mal. Die qualitative Analyse der genannten Sprachlernstrategien best?tigte die Annahme, dass Vorschulkinder durchaus über die F?higkeit verfügen, den eigenen Sprachlernprozess zu planen, durchzuführen, zu reflektieren und einzusch?tzen, und sie gab Aufschluss über die Art und Weise, wie Kinder dabei bewusst vorgehen. Die endgültige Liste der im frühen Fremdspracherwerb besonders h?ufig ermittelten Sprachlernstrategien k?nnte als empirisch nachgewiesene Grundlage für ihren Einsatz im frühen Fremdsprachenunterricht dienen
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