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Kurze Geschichte der Neurowissenschaften in sterreichKeywords: Medizingeschichte , Neurobiologie Abstract: Unter dem Einfluss des Pathologen C. Rokitansky waren das Dreigestirn L. Türck als Initiator, Th. v. Meynert als Aktivator und H. Obersteiner die Gründungsv ter der Neurowissenschaften in Wien. Ihnen folgten Wissenschaftler wie S. Freud, O. Redlich, F. Str ussler und P. Schilder. Die drei sterreichischen Nobelpreistr ger waren R. Barany (1914, Pathologie des Vestibularapparats), J. Wagner v. Jauregg (1927, Malariafiebertherapie) und O. Loewi (1936 mit Sir H. Dale, chemische Neurotransmission). Bedeutende Neurowissenschaftler im frühen 20. Jahrhundert waren A. Schüller, C. v. Economo, E. Gamper, J. Gerstmann, A. E. Spiegel und O. Marburg. Wichtige Forschungsst tten waren die Kliniken für Psychiatrie I und II (Gründung 1870, Vereinigung 1911; 1971 Trennung in Neurologie, Psychiatrie und Neuropsychiatrie des Kindes- und Jugendalters), das Obersteiner-Institut in Wien (Gründung 1882; 1993 Trennung in Klinische Abteilung für Neurologie AKH und Hirnforschungszentrum der Medizinischen Universit t Wien), die Universit tskliniken für Neuro-Psychiatrie in Graz und Innsbruck (Gründung 1891, Trennung 1995, dzt. F. Fazekas und H.-P. Kapfhammer bzw. W. Poewe und H. Hinterhuber). H. Hoff, O. P tzl, O. Kauders, F. Seitelberger, H. Reisner, W. Birkmayer, O. Hornykiewicz, H. Petsche, F. Gerstenbrand, H. Bernheimer, W. D. Heiss, L. Deecke und ihre Aus dem Institut für Klinische Neurobiologie, Universit t Wien Korrespondenzadresse: Univ.-Prof. Dr. med. Kurt Jellinger, Institut für Klinische Neurobiologie, Universit t Wien, A-1070 Wien, Kenyongasse 18; E-Mail: kurt.jellinger@univie.ac.at Mitarbeiter leisteten wichtige Beitr ge zu den modernen Neurowissenschaften. Forschungsschwerpunkte sind bildgebende Verfahren, Neuroimmunologie, Neurogenetik, Molekular- und Zellbiologie sowie neurodegenerative und stoffwechselbedingte Erkrankungen des Nervensystems. Die Gründung des Zentrums für Hirnforschung der Medizinischen Universit t Wien sowie Projekte für die Schaffung von Neurozentren an den Medizinischen Universit ten Graz und Innsbruck sind wichtige Schritte zur Anbindung der sterreichischen Neurowissenschaften an die internationale Forschergemeinschaft.
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