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Die Rolle von Aldosteron im KnochenstoffwechselKeywords: Aldosteron , Endokrinologie , Knochenstoffwechsel , Parathormon , Stoffwechsel Abstract: Das Steroidhormon Aldosteron wird in der Zona glomerulosa (ZG) der Nebennierenrinde produziert. Kalzium spielt als gemeinsamer Second Messenger eine zentrale Rolle in der durch Angiotensin II, ACTH und Kalium regulierten Aldosteronsynthese. Zahlreiche Studien der vergangenen Jahre dokumentierten die bedeutende Rolle des Aldosterons in der Pathogenese kardiovaskul rer Erkrankungen. Effekte von Aldosteron auf den Knochenstoffwechsel wurden bisher kaum untersucht. In humanen fetalen und adulten Knochenzellen wurde jedoch eine ausgepr gte Expression des Mineralokortikoidrezeptors (MR) detektiert. In experimentellen Tierstudien wurden sowohl eine spezifische Aldosteron-MR-Interaktion im Knochengewebe als auch die osteoprotektive Wirkung der MR-Blockade mit Spironolakton beobachtet. Aldosteron kann durch die Hemmung der alkalischen Phosphatase indirekt eine gesteigerte Osteoblastenproliferation induzieren. Die wechselseitige Beeinflussung von Aldosteron und Parathormon (PTH) k nnte eine bedeutende Rolle in der Pathophysiologie kardiovaskul rer Erkrankungen und des Knochenstoffwechsels spielen. PTH kann sowohl über die Aktivierung spannungsabh ngiger Kalziumkan le als auch durch Bindung an den PTH/PTH-rP-Rezeptor der Zona-glomerulosa- Zellen eine Stimulation der Aldosteronsynthese induzieren. Dies best tigt sich mit einem signifikanten Rückgang der Plasmaaldosteronkonzentration nach einer Parathyreoidektomie bei Patienten mit einem prim ren Hyperparathyreoidismus. In Tiermodellen der Herzinsuffizienz führt der relative Aldosteronüberschuss über eine verst rkte renale Kalziumexkretion zu einem sekund ren Hyperparathyreoidismus, der durch die gesteigerte Kalziummobilisation aus dem Knochengewebe zu einem erh hten Frakturrisiko in dieser Patientengruppe beitr gt. Der im Rahmen des prim ren Hyperaldosteronismus beobachtete sekund re Hyperparathyreoidismus kann durch eine Hemmung der Aldosteronwirkung/Aldosteronsynthese supprimiert werden. Zusammenfassend ergeben sich zunehmend Hinweise, dass Aldosteron sowohl direkt, über eine Interaktion mit dem MR, als auch indirekt, über ein Wechselspiel mit dem Parathormon, potenzielle Effekte auf den Knochenstoffwechsel induziert. Weitere experimentelle und interventionelle Studien sind erforderlich, um m gliche osteoprotektive Effekte durch Modulation der Aldosteron-MR- und Aldosteron-PTH-Interaktion zu evaluieren.
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