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Therapie des Status epilepticusKeywords: Anfallserkrankung , Epilepsie Abstract: Der Status epilepticus (SE) ist nach dem Schlaganfall der h ufigste neurologische Notfall. Er stellt als generaliserter konvulsiver SE (GKSE) die schwerste Auspr gung eines epileptischen Anfalls dar, der mit einer signifikanten Morbidit t und einer ca. 20%igen Letalit t verbunden ist. Nur bei der H lfte der Patienten mit SE besteht zuvor eine Epilepsie; die meisten F lle sind symptomatisch, wobei Sch del- Hirn-Traumata, zerebrovaskul re Erkrankungen, ZNS-Infektionen und metabolische Ursachen führend sind. Bei Patienten mit vorbestehender Epilepsie l sst sich eine frühe Phase des GKSE erkennen, in der die Anf lle crescendoartig zunehmen, bis sie in kontinuierliche Anfallsaktivit t münden (etablierte Phase). Das Management eines GKSE verlangt rasches und beherztes Vorgehen. Neben der sofort einzuleitenden Therapie muss gleichzeitig die artdiagnostische Zuordnung des SE und die Ursache erkannt und behandelt werden. Als Therapie der ersten Wahl sind Benzodiazepine etabliert, wobei intraven sem (i.v.) Lorazepam gegenüber Diazepam der Vorzug zu geben ist. Versagt die Therapie mit Benzodiazepinen, muss rasch und konsequent nach einem Stufenschema vorgegangen werden. Phenytoin/Fosphenytoin, Valproins ure, Levetiracetam und Lacosamid sind als i.v. Formulierung erh ltliche Antiepileptika. Obwohl Vergleichsstudien hier fehlen, wird Phenytoin bevorzugt. Valproat und Levetiracetam sind nicht sedierend und kardiovaskul r gut vertr glich, sodass hier Alternativen zu Phenytoin vorhanden sind. Lacosamid ist eine neue Therapieoption, deren Stellenwert erst bestimmt werden muss. Versagt auch die zweite Therapiestufe, so muss der Patient intubiert und in Allgemeinan sthesie intensivmedizinisch behandelt werden. Dafür stehen Thiopental, Propofol oder hoch dosiertes Midazolam zu Verfügung. Durch den eklatanten Mangel an randomisierten Studien bleibt die Therapie des GKSE empirisch und durch den Off-label-Einsatz gekennzeichnet.
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