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GERD: Langzeitnebenwirkungen einer lebenslangen Einnahme von ProtonenpumpenhemmernKeywords: Allergie , Antikoagulation , Clopidogrel , Gastroenterologie , Infektion , Malabsorption , Osteoporose , PPI Abstract: Protonenpumpenhemmer (PPI) werden weltweit aufgrund von Fehlindikationen zu h ufig und in zu hohen Dosen verschrieben. Hierbei k nnen PPI selbst die Symptome erzeugen, die sie eigentlich behandeln sollen. Leitliniengerechte Indikationen für den Langzeiteinsatz von PPI sind die gastro sophageale Refluxkrankheit (GERD) mit Step-down -, Ondemand - bzw. alternierender Therapie, die Blutungsprophylaxe bei Notwendigkeit einer l ngerfristigen Therapie mit traditionellen nichtsteroidalen Antirheumatika (tNSAR) und unter Therapie auftretenden gastrointestinalen Blutungen bzw. bei Vorliegen mindestens eines Risikofaktors (Alter 60 Jahre, m nnliches Geschlecht, frühere gastrointestinale Blutung/Ulzera, orale Antikoagulation, Therapie mit Kortikosteroiden), die Notwendigkeit einer l ngerfristigen Therapie mit Acetylsalicyls ure (ASS) und unter Therapie auftretender gastrointestinaler Blutung, die l ngerfristige Therapie mit ASS und COX-2-Hemmern und eine Anamnese mit gastrointestinaler Blutung bzw. Vorliegen eines Risikofaktors und die l ngerfristige Einnahme von ASS und tNSAR bzw. ASS und Clopidogrel. PPI sollten auch aufgrund ihrer potenziellen Langzeitnebenwirkungen zurückhaltend eingesetzt werden. Hierbei ist die Datenlage bei Osteoporose und Knochenbrüchen uneinheitlich. Der Pathomechanismus ist unbekannt und eine klare Wirkung auf die Knochendichte besteht nicht. Eine allgemeine Empfehlung für eine Osteoporoseprophylaxe unter PPI-Langzeittherapie kann daher nicht ausgesprochen werden. Beim Einsatz von PPI zur Blutungsprophylaxe sollten die leitliniengerechten Indikationen beachtet werden. Es besteht eine Interaktion von PPI und Clopidogrel über Cytochrom-P450-Enzyme (CYP). Das klinische Risiko ist gering und kontrollierbar, zumal die Pr parate aufgrund ihrer kurzen Halbwertszeit zeitversetzt (12 15 h) gegeben werden k nnen. Die Minderung der S urebarriere des Magens kann zu einem moderaten bis deutlich erh hten Risiko für gastrointestinale Infektionen wie bakterielle Dünndarmfehlbesiedlungen, bakterielle Diarrh en, Infektionen mit Salmonellen, Campylobacter, Clostridium difficile und Parasiten (z. B. Giardia lamblia) und bei der Leberzirrhose zur einer erh hten Rate von spontan bakteriellen Peritonitiden bzw. eines hepatorenalen Syndroms führen. Extraintestinale Infektionen u ern sich durch ein moderat erh htes Risiko für ambulante Pneumonien. Im Gegensatz hierzu ist die PPI-Langzeittherapie nicht mit einem erh hten Risiko für die Bildung einer atrophischen Gastritis, von Magen-, neuroendokrinen oder kolorektalen Tumoren assoziiert. Die marginale Beeinfl
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