|
Neuroimaging-Verfahren in der AdipositasforschungKeywords: Adipositas , MRT , PET , voxelbasierte Morphometrie Abstract: In den vergangenen Jahren wurden neurologische Korrelate der Adipositas intensiv diskutiert und erforscht. Der Einsatz neuroradiologischer Verfahren er ffnet der Adipositasforschung neue methodische Ansatzpunkte. Hierbei gelten die Magnetresonanztomographie (MRT) und die Positronen-Emissionstomographie (PET) als die vielversprechendsten. Aufgrund der gro en Vielfalt von Einflussfaktoren für Gehirnentwicklung und -funktion müssen für aussagekr ftige Neuroimaging-Studien strenge Teilnahmekriterien gelten. Die Zahl leistungsf higer MRTund PET-Zentren w chst daher gerade in den Gro st dten und Ballungszentren, wo gut charakterisierte Probandengruppen rekrutiert werden k nnen. Das menschliche Gehirn empf ngt und sendet sowohl hom ostatische als auch hedonische Impulse zur Steuerung des Essverhaltens. Hunger und Appetit sind eigenst ndige Facetten des Essantriebs, die in verschiedenen Hirnarealen entstehen, aber einem gemeinsamen Kontrollzentrum unterstehen. Die verantwortlichen Areale sind bei Adipositas strukturell ver ndert und in ihrer Funktion beeintr chtigt; insbesondere lassen sich weitreichende Ver nderungen im Belohnungssystem erkennen. Frauen und M nner (sowohl normal- als auch übergewichtig) scheinen unterschiedlich auf hom ostatische und hedonische S ttigungsund Hungerreize zu reagieren. Die Hungernetzwerke stehen unter dem Einfluss genetischer, biochemischer, hormoneller, neuronaler und anderer Faktoren. So stellen z. B. Ghrelin, Peptid YY und Leptin endokrinologische Signale aus dem Verdauungstrakt und dem Fettgewebe dar, die nicht nur Stoffwechselaktivit t und N hrstoffverteilung steuern, sondern auch zentralnerv se Effekte haben. Diese Hormone sprechen als Kurz- oder Langzeitmodulatoren Hirnareale mit hom ostatischer oder hedonischer Bedeutung an und beeinflussen so die Nahrungsbewertung und das Essverhalten. Die Erkenntnisse über das Zusammenspiel der Hirnregionen bei der Steuerung von Hunger, Appetit und S ttigung erm glichen es, neue Therapieoptionen für die Adipositas zu entwickeln.
|