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Krank durch Sport: Anorexia athleticaKeywords: Energiedefizit , Essst rung , Knochenstoffwechsel , LH-Pulsatilit t , Osteoporose , sekund re Amenorrhoe , Sportmedizin Abstract: Sportler aus Sportarten, in denen ein geringes K rpergewicht vorteilhaft für die Leistungsf higkeit ist, gehen oft durch Reduktion der Kalorienzufuhr bei gleichzeitig hohem Energieverbrauch ein erhebliches Energiedefizit ein. Dabei kommt es h ufig zu Essst rungen, für die in besonders gef hrdeten Sportarten eine Pr valenz von bis zu 80 % berichtet wird und die sich zur Anorexia nervosa oder Bulimia nervosa entwickeln k nnen. Als Folge des Energiedefizits k nnen Konzentrations nderungen von Stoffwechselhormonen, St rungen der Hypothalamus- Hypophysen-Gonaden-Achse und des Knochenstoffwechsels mit Abnahme der Knochendichte bis hin zur Osteoporose und einem erh hten Risiko für Stressfrakturen beobachtet werden. Der Symptomkomplex aus Essst rung, sekund rer Amenorrh und verminderter Knochendichte wird auch als Female Athlete Triad bezeichnet, wobei in den vergangenen Jahren als viertes Symptom eine endotheliale Dysfunktion beschrieben wurde. Die effektivste Therapie ist das Herstellen eines dauerhaften Energiegleichgewichts, wofür eine t gliche Energieverfügbarkeit von mindestens 30 kcal/kg Magergewicht erforderlich ist. Eine hierdurch bedingte Gewichtszunahme kann den Sportlern nicht immer vermittelt werden, weshalb durch eine sorgf ltig zusammengestellte Ern hrung zumindest auf eine ausreichende Zufuhr von Kalzium, Vitamin D und Eiwei geachtet werden muss. Oftmals ist die zus tzliche Verabreichung von Kalzium- und Vitamin-D-Pr paraten angezeigt sowie eine strogensubstitution. Allerdings ist ein orales Kontrazeptivum als einzige Therapie anders als früher angenommen nicht ausreichend zur Behandlung oder Vermeidung einer Knochendichteminderung. Zur Pr vention der Anorexia athletica sind die Aufkl rung der Sportler, Trainer und Betreuer und ein Screening im Rahmen von Sporttauglichkeitsuntersuchungen, vor allem aber auch strukturelle Ma nahmen durch die Sportfachverb nde erforderlich (wie zum Beispiel im Skispringen mit Reduktion der Skil nge bei Unterschreiten eines kritischen K rpergewichts).
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