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Geologie, Pal ontologie und Geochronologie des Eem-Beckens Neumark-Nord 2 und Vergleich mit dem Becken Neumark-Nord 1 (Geiseltal, Sachsen-Anhalt)DOI: 10.3285/eg.59.1-2.09 Keywords: geiseltal , upper pleistocene , eemian , quaternary stratigraphy , palynostratigraphy , luminescence dating , lake sediments , quaternary molluscs , amino acid geochronology , quaternary geochronology Abstract: Den Schwerpunkt dieser Arbeit bilden die Ergebnisse sedimentologischer, palynologischer, malakologischer und chronometrischer Untersuchungen an Sedimenten aus dem Zentralbereich des Pal oseebeckens Neumark-Nord 2. Die interdisziplin ren Untersuchungen an dem 11 m m chtigen Hauptprofil A und benachbarten Profilen zeigen übereinstimmend, dass die limnische Sedimentation vom Ende des Saale-Komplexes über die Eem-Warmzeit bis in die Weichsel-Kaltzeit erfolgte. Das Profil l sst Seespiegelschwankungen mit einer generellen Tendenz der Verflachung und Verlandung sowie wechselnde Sedimentationsraten erkennen. Durch die palynologischen Untersuchungen sind au erdem mit Erosion und Sedimentumlagerungen verbundene Hiaten festgestellt worden. Eine von Laurat et al. (2006) und Mania et al. (2008, 2010) im Profil ausgewiesene zus tzliche Warmzeit, die durch eine Kaltphase von der Eem-Warmzeit separiert und zudem jünger als das Interglazial von NN1 sein soll, existiert nicht. Vor allem die palynostratigraphische, aber auch die malakologische Koinzidenz der Becken NN1 und NN2 belegt die Gleichaltrigkeit der Ablagerungen. Somit ist in Neumark-Nord zwischen der Saale-Grundmor ne der Zeitz-Phase und den periglazi ren Bildungen der Weichsel-Kaltzeit nur eine Warmzeit nachweisbar, das Eem. Dies wird durch neue geochronologische Daten eindeutig verifiziert. Daher k nnen die zuletzt von Mania et al. (2010) dokumentierten Lagerungsbeziehungen, nach denen die Beckenfolge von NN2 über der von NN1 liegen soll, nicht best tigt werden. In Neumark-Nord werden die klimatischen Besonderheiten des Mitteldeutschen Trockengebietes w hrend der Eem-Warmzeit deutlich. Insofern bietet der Vergleich der Eem-Vorkommen von Neumark-Nord, Gr bern und Grabschütz ein Lehrbeispiel für die standortspezifische Variabilit t benachbarter synchroner Warmzeitprofile.
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