|
Quaternary glaciation history of northern SwitzerlandDOI: 10.3285/eg.60.2-3.06 Keywords: glaciation , glacial deposits , stratigraphy , chronology , alps Abstract: Eine revidierte Vergletscherungsgeschichte des n rdlichen Vorlandes der Schweizer Alpen wird vorgestellt, basierend auf Feldbefunden und chronologischen Daten von verschiedenen Schlüssellokalit ten und Regionen. Die ltesten quart ren Sedimente der Schweiz sind mehrphasige Kiese, in die Till und Hochflutsedimente eingeschaltet sind (’Deckenschotter’). Bedeutende Unterschiede im Basisniveau der Schotterablagerungen erlauben die Unterscheidung zweier komplex augebauter Einheiten (’H here Deckenschotter’, ’Tiefere Deckenschotter’), die durch eine Phase bedeutender Einschneidung getrennt sind. S ugetierreste stellen die ltere Einheit (‘H here Deckenschotter’) in die Zone MN 17 (2.6–1.8 Ma). Jeder der Komplexe enth lt Belege für zumindest zwei, m glicherweise sogar bis zu vier eigenst ndige Eiszeiten, woraus sich in Summe bis zu acht frühpleistoz ne Vergletscherungen des Schweizer Alpenvorlands ergeben. Die frühpleistoz nen Deckenschotter sind von mittelpleistoz nen Ablagerungen durch eine Zeit bedeutender Erosion getrennt, die wahrscheinlich durch tektonische Bewegungen und/oder eine Umleitung des Alpenrheins verursacht wurde (Mittelpleistoz ne Reorganisation – MPR). Das Mittel-/Sp tpleistoz n beinhaltet vier oder fünf Eiszeiten, die nach ihren Schlüsselregionen als M hlin-, Habsburg-, Hagenholz- (unsicher, unzureichend belegt), Beringen- und Birrfeld-Eiszeit benannt sind. Die M hlin-Eiszeit repr sentiert die gr sste Vergletscherung des Schweizer Alpenvorlandes, w hrend die Beringen-Eiszeit von nur wenig geringerer Ausdehnung war. Der letzte Glazialzyklus (Birrfeld-Eiszeit) umfasst wahrscheinlich drei eigenst ndige Gletschervorst sse, die auf ca. 105 ka, 65 ka und 25 ka datiert wurden. Für den letzten Eisvorstoss wird eine detaillierte Radiokohlenstoffchronologie für den Eisaufbau und das Abschmelzen pr sentiert.
|