Kathrin Peters: R tselbilder des Geschlechts. K rperwissen und Medialit t um 1900. Zürich u.a.: diaphanes 2010.

In dieser fundierten Untersuchung biologisch-medizinischer Geschlechtertheorien um 1900 wendet sich die Kunst- und Kulturwissenschaftlerin Kathrin Peters, ausgehend von fotografischen Darstellungen, sogenanntem uneindeutigem Geschlecht‘ zu. Auch stellt sie dar, wie sich in der Folge der Betrachtungen eines sch nen Ideals‘ Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend ein Denken von Normalit t und Abweichung‘ etablierte und wie sich die biologisch-medizinischen Theorien der Geschlechterdifferenzen ver nderten. Sie zeigt mit ihren Bildanalysen, wie Fotografien in unterschiedlichen Kontexten verschiedene Wirkungen entfalten und wie sie in wissenschaftlichen Publikationen gezielt eingesetzt wurden. Als problematisch erscheint es indes, dass Bilder – wenn auch historische – von untersuchten Patient/-innen abgedruckt werden, die offensichtlich gen tigt worden waren, ihre Genitalien dem Fotografen zu zeigen. Based on photographical material, Kathrin Peters, expert in Art History and Cultural Studies, dedicates this profound analysis of biological-medical gender theories around 1900 to the so-called ‘ambiguous gender’. Furthermore, she explains how the notion of ‘normality and deviation’ was established following considerations of a ‘beautiful ideal’ at the end of the 19th century and how the biological-medical theories of gender differences changed. Using photographical analyses, the author shows how photographies generate varying effects in various contexts and how they are employed deliberately in scientific publications. It does, however, seem problematic that pictures, even though historical ones, of examined patients who were obviously urged to show their genitalia to the photographer are included in the publication.