Carl Schmitt und die neuen Aufgaben der Verfassungsgeschichte“ im Nationalsozialismus

Carl Schmitt und die "neuen Aufgaben der Verfassungsgeschichte" im Nationalsozialismus - Zusammenfassung - Der Staatsrechtler Carl Schmitt hat sich in nur wenigen Ver ffentlichungen speziell und ausschlie lich mit verfassungsgeschichtlichen Fragestellungen besch ftigt. In der Broschüre "Staatsgefüge und Zusammenbruch des zweiten Reiches" von 1934 ging es ihm darum, den nachfolgenden Darstellungen zur deutschen Verfassungsgeschichte ein inhaltliches Interpretationsmuster vorzugeben. Sein kurzer Beitrag "über die neuen Aufgaben der Verfassungsgeschichte" aus dem Jahr 1936 zielte auf die fachliche Etablierung des juristischen Teilgebiets. Das Feld der Verfassungsgeschichte war einer von mehreren Bausteinen in seinem Versuch, die Rolle als "Kronjurist" angemessen auszufüllen. Carl Schmitts Beitr ge zur Verfassungsgeschichtsschreibung demonstrieren, wie ideologisiert und hochpolitisiert dieses historische und juristische Teilfach im 'Dritten Reich' war.- English Summary - Carl Schmitt was mostly a constitutional lawyer who tackled questions of pure constitutional history explicitly and exclusively only in a few of his publications. His brochure on "Staatsgefüge und Zusammenbruch des zweiten Reiches" ("Constitutional Order and the Fall of the Second Reich") was published in 1934. Schmitt's objective was to provide an interpretational guideline for later studies on German constitutional history. His brief 1936 article on "the new challenges for constitutional history" was directed at the professional establishment of a subdivision of legal studies. Constitutional history was one of many cornerstones by which Schmitt tried to fulfill his role as Hitler's "devil's advocate". His writings on constitutional history demonstrate how ideologically charged and politicized this subdivision of historical and legal studies was during the "Third Reich".