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Wissenschaftler/in werden: Erfahrungen von Psychologie-Studierenden mit Objektivit t, Identit t und Relevanz Becoming Scientific: Objectivity, Identity, and Relevance as Experienced by Graduate Students in Psychology Volverse científico: Objetividad, identidad y relevancia vivida por los estudiantes de posgrado en psicologíaKeywords: psychology , graduate training , identity , objectivity , science Abstract: Die übernahme eines strikten Experimentalperspektive hatte in der Psychologie wesentliche Konsequenzen dafür, welche Fragen in der psychologischen Forschung gestellt und welche Antworten gegeben werden dürfen. So sind im Laufe der Psychologiegeschichte die psychologischen Akteure immer mehr in den Hintergrund getreten und haben einer konkreten Beobachtungssprache und einer mechanistischen und funktionalistischen Beschreibung von Denken und Handeln Platz gemacht. Wie situieren nun Psychologie-Studierende als Noviz/innen in diesem Kontext die Bedeutsamkeit ihrer eigenen Forschungsanstrengungen? In diesem Beitrag pr sentieren wir die Ergebnisse einer thematischen und Diskursanalyse anhand von Interviewmaterial aus einer Studie mit Psychologie-Studierenden einer gro en, nordamerikanischen Forschungsuniversit t. Wir besch ftigen uns u.a. damit, wie der Objektivit tsimperativ psychologischer Forschung paradoxer Weise genutzt wurde, um die Validit t dessen, was den Studierenden "erlaubt" schien zu erh hen und gleichzeitig die pers nliche und soziale Relevanz ihrer Arbeit zu minimieren. Im Weiteren diskutieren wir die Art und Weise, wie Studierende vor dem Hintergrund dieses Kompromisses darum k mpften, ihre Identit t als Wissenschaftler/innen zu definieren und zugleich ihre Zweifel an der Relevanz ihrer Arbeit zu beschwichtigen. Ihre Selbstauskünfte helfen nachzuvollziehen, wie psychologisches Wissen innerhalb und au erhalb der Disziplin kritisch evaluiert wird und wie diese einander widersprechenden Perspektiven miteinander in Beziehung stehen. URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0114-fqs1102260 The adoption of a rigorous experimentalism in the discipline of psychology has imposed tight constraints on what can be asked in psychological research and what sorts of answers given. Over the course of psychology's history the interpretive agent has receded into the background to make way for a more concrete observation language and a mechanistic, functionalist description of mind and behavior. In this context of disciplinary loss and gain, how do psychology's fledgling practitioners—its graduate students—understand the significance of their own research efforts? In this paper, we present thematic and discursive analyses of interviews with a sample of psychology graduate students at a large, public, research university in North America. We explore the manner in which the imperatives of "objectivity," as applied to psychological research, serve paradoxically to enhance the validity of what students feel their research permits them to claim while reducing its perso
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