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Poiesis & Praxis 2006
The body in medical imaging between reality and constructionDOI: 10.1007/s10202-006-0025-4 Abstract: Bild gebende Verfahren in der Medizin haben Einsichten in den lebenden K rper verschafft, die vorher ohne invasive Eingriffe nicht m glich waren. Mit diesen Methoden hat eine Revolution in medizinischer Diagnose und biomedizinischer Forschung eingesetzt. Dabei treten andererseits problematische Effekte auf, insbesondere durch die hoch konstruktiven Eigenschaften der Bildproduktion, die komplizierte physikalische und physiologische Effekte ausnutzen. Die Bilderzeugung verwendet komplizierte Kombinationen von Technik und mathematischen und algorithmischen L sungen. Dazu werden Eigenschaften der menschlichen Kognition und des visuellen Systems für die Konstruktion von Unterscheidbarkeit ausgenutzt. Kein Wunder, dass die Visualisierungen des K rpers auch Effekte vorzeigen, die keine physiologischen Korrelate im menschlichen K rper haben. Dessen ungeachtet werden diese Bilder h ufig als eineindeutige Abbildungen des K rpers gesehen. Das hat Folgen, beispielsweise für ihren Gebrauch als Standardisierungsinstanzen. Diese führen zu Definitionen des normierten gesunden K rpers, versus von Krankheit oder Pathologien, von M nnlichkeit versus Weiblichkeit, von rassischen Unterscheidungen etc. Dazu werden Determinismen insinuiert, die in Widerspruch zur Plastizit t und Variabilit t des Gehirns stehen, die sowohl zeitlich wie r umlich, inter- und intra-individuell enorm gro sind.
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