%0 Journal Article %T Sind Bedenken hinsichtlich der Kinderwunschbehandlung lesbischer und alleinstehender Frauen berechtigt? %A Brewaeys A %A Dufour S %A Kentenich H %J Journal f¨ır Reproduktionsmedizin und Endokrinologie %D 2005 %I Krause & Pachernegg GmbH %X Ob man lesbischen Paaren oder alleinstehenden Frauen ("single mothers") Zugang zu einer Kinderwunschbehandlung gibt oder nicht, ist eine weiterhin kontrovers diskutierte Frage. Oft wurde argumentiert, da f¨ır die gesunde psychologische Entwicklung eines Kindes ein Vater vorhanden sein mu und die Kinder lesbischer bzw. alleinstehender M¨ıtter dem Risiko sp terer psychologischer Probleme ausgesetzt sind. Um potentielle Risiken dieser "alternativen" Kinderwunschbehandlung zu untersuchen, mu man sich dar¨ıber im klaren sein, da es essentielle Unterschiede zwischen lesbischen und alleinstehenden M¨ıttern gibt. Die Mehrzahl der lesbischen M¨ıtter haben ihre Kinder innerhalb einer stabilen Beziehung bekommen und die Donor-Insemination war daf¨ır ihre "erste Wahl". Ihre Kinder wachsen in einer Familie mit zwei Elternteilen auf, in der die Versorgung des Kindes meist gleichberechtigt zwischen der leiblichen und der sozialen Mutter aufgeteilt ist. Dagegen erscheint es so, da die Mehrzahl der heterosexuellen alleinstehenden M¨ıtter dies als "letzte M glichkeit, Mutter zu werden" erachten und nicht l nger auf einen geeigneten Partner warten wollen. Zudem bedeutet die Abwesenheit eines zweiten Elternteils in den Single-Mutter-Familien eine zus tzliche Belastung f¨ır die Mutter wie auch f¨ır das Kind. Andererseits sind die "single mothers" fast ausschlie lich heterosexuell, so da die Kinder nicht mit potentiell homophoben Reaktionen der Umwelt umgehen m¨ıssen. Beide Familien-Typen haben die Verwendung eines Samenspenders gemeinsam. In einer Follow-up-Studie zeigte sich, da ¨ıber die H lfte aller aus lesbischen Familien stammenden Kinder im Schulalter mehr ¨ıber den Samenspender wissen wollten. Es gibt insgesamt nur wenige empirische Studien, die die Konsequenzen f¨ır die herangewachsenen Kinder untersuchen. Einige Daten lediglich j¨ıngerer Kinder von lesbischen Familien nach Donor-Insemination sind nunmehr vorhanden: Soweit beurteilbar, konnte empirisch keinerlei Evidenz f¨ır Unterschiede in der Entwicklung des Verhaltens, der Emotionalit t, der sozialen F higkeiten und der Geschlechtsidentit t durch eine lesbische Mutterschaft gefunden werden. Demgegen¨ıber ist ¨ıber Kinder alleinstehender M¨ıtter nach Donor-Insemination bislang nur sehr wenig bekannt. Diese M¨ıtter erschienen jedoch in den meisten Studien insgesamt von hohem Bildungs- und Berufsstand, finanziell unabh ngig und gesund. Obwohl es sich hierbei lediglich um vorl ufige Ergebnisse handelt, resultieren daraus dennoch Konsequenzen f¨ır die gegenw rtige Praxis der Donor-Insemination. So erscheint eine ad quate Beratung %K Donor-Insemination %K Kinderwunschbehandlung %K Psychosomatik %K Reproduktionsmedizin %U http://www.kup.at/kup/pdf/5026.pdf