%0 Journal Article %T Ediorial %A Jann E. Schlimme %J Journal f¨šr Philosophie und Psychiatrie %D 2010 %I Pabst Science Publishers, Lengerich %X Sehr geehrte Leserinnen und Leser,vor ¨šber einem Jahr startete das Journal f¨šr Philosophie und Psychiatrie mit seiner ersten Ausgabe, um ein Forum f¨šr das Gespr ch zwischen den geisteswissenschaften und naturwissenschaftlichen Methoden des "Methodencham leons" Psychiatrie zu bieten. Es wollte damit auch die N he, Gemeinsamkeiten und Unterschiede der philosophischen und der psychiatrischen Praxis thematisieren. Nun kommt das Journal bereits in das dritte Jahr, ein bekanntlich kritisches Alter. Um so erfreulicher ist es, drei Originalarbeiten f¨šr die jetzige Ausgabe ank¨šndigen zu k nnen, die das Spektrum des Journals aufs Beste aufleben lassen.Die Untersuchung von Somogy Varga: Explaining Impaired Play in Autism, erarbeitet ein feink rniges Verst ndnis daf¨šr, inwiefern die eingeschr nkten F higkeiten zum Spiel bei autistischen Menschen nicht zureichend mit der "Theory-Theory-of-Mind", wie sie derzeit diskutiert wird, verst ndlich werden k nnen. Er favorisiert letztlich einen ph nomenologischen Zugang, mit welchem die Autoren der zweiten Arbeit die Erfahrung beschreiben, die wir im Angesicht und Gefolge eines Suizidenten haben (Jann E. Schlimme, Uwe Gonther, Borut kodlar: The mimetic power of suicide. A study about the characteristics of experiencing suicide of others). Sie k nnen zeigen, dass die "mimetische Erfahrung", welche im Angesicht eines Suizids gewisserma en unausweichlich gemacht wird, dazu zwingt, sich mit der eigenen M glichkeit, sich t ten zu k nnen, auseinanderzusetzen. In beiden Texten wird explizit auf die pr reflexiven Gegebenheiten und pr epistemischen Gewissheiten in unseren Erfahrungen Bezug genommen. Die Frage nach pr epistemischen Gewissheiten spielt auch im dritten Beitrag eine Rolle. In seiner wissenssoziologischen Untersuchung befragt Christian Sell: Kulturen der Psychotherapie. Der SchulenstreitĄ¯ in der Therapieforschung aus der Perspektive einer pluralistischen Epistemologie, die Wissenskonzepte der derzeit leitenden Psychotherapieschulen im deutschsprachigen Raum. Er argumentiert, dass die systemimmanente Wissensstruktur den interdisziplin ren Dialog derzeit noch unzureichend bef rdert. Letztlich zielen alle drei Beitr ge auch darauf, immer wieder den Unterschied der gelebten Erfahrung und der Beschreibung dieser gelebten Erfahrung im Blick zu behalten. Ein solches methodenkritisches Potential ist gerade f¨šr ein "Methodencham leon" zwingend erforderlich, in welchem auch wir unsere eigene psychiatrische Praxis immer wieder kritisch hinterfragen m¨šssen. Ungebrochenes kritisches Hinterfragen im Interesse eines menschenw¨šrdigen Um %U http://www.jfpp.org/jfpp-1-2010-01.html