%0 Journal Article %T Molek¨¹le des MHC und olfaktorische Rezeptoren: M gliche Bedeutung im Rahmen der Reproduktion %A Ziegler A %J Journal f¨¹r Fertilit£¿t und Reproduktion %D 2003 %I Krause & Pachernegg GmbH %X Polymorphe Gene des Haupt-Histokompatibilit tskomplexes (major histocompatibility complex, MHC, beim Menschen HLA-Komplex) und Loci f¨¹r olfaktorische Rezeptoren (OR) sind wiederholt mit verschiedenen Aspekten von Partnerwahl und reproduktivem Erfolg in Verbindung gebracht worden. Im Gegensatz zu MHC-homozygoten Individuen sollten solche mit MHC-Heterozygotie einen Vorteil bei der Bek mpfung von Krankheitserregern aufweisen, und es erscheint denkbar, da eine geruchsbeeinflu te Partnerwahl prim r der Sicherstellung der MHC-Heterozygotie bei den Nachkommen dient. Selektive Prozesse zur Sicherung eines optimalen reproduktiven Erfolges k nnten auch bei Wirbeltieren existieren, bis hin zu Mechanismen, die als cryptic female choice¡° bezeichnet werden. Gemeinsam mit MHC-kodierten Molek¨¹len k nnten die Produkte MHC-gekoppelter OR-Gene prinzipiell beteiligt sein, etwa bei der Hinleitung von Spermien zur Eizelle. Zusammen mit fr¨¹her erhobenen Befunden zur Expression von HLA-Klasse I-schweren Ketten in Spermienvorl uferzellen k nnte die Expression von OR im Hoden auf eine funktionelle Verbindung zwischen MHC- und OR-Molek¨¹len hindeuten. Falls nur solche OR zur Expression auf Spermien gelangen, welche nicht in der Lage sind, mit eigenen ( selbst¡°) Molek¨¹len zu interagieren, k nnten sie mit solchen Molek¨¹len (z. B. ochpolymorphen MHC-Molek¨¹len) im weiblichen Genitaltrakt reagieren, die ihnen als nicht-selbst¡°, also fremd, erscheinen. Diese Form des cryptic female choice¡° k nnte bereits in Kraft treten, bevor Spermium und Eizelle aufeinander treffen, etwa durch die Etablierung chemischer Gradienten l slicher MHC-Molek¨¹le bzw. ihrer Fragmente im Eileiter. Auf diese Weise w¨¹rden bevorzugt diejenigen Spermien in die N he der Eizelle gelockt werden, die mittels ihrer OR MHC-Molek¨¹le des weiblichen Organismus als nicht-selbst¡° erkennen. So k nnte die Wahrscheinlichkeit eingeschr nkt werden, da die Eizelle von einem genetisch hnlichen Spermium befruchtet wird. Eine kostspielige Investition in einen MHC-homozygoten Embryo mit m glicherweise suboptimalen genetischen und immunologischen Eigenschaften sollte auf diese Weise vermieden werden k nnen. %K Fertilit t %K Haupt-Histokompatibilit tskomplex %K olfaktorischer Rezeptor %K Partnerwahl %K Reproduktion %U http://www.kup.at/kup/pdf/3729.pdf