%0 Journal Article %T Geschlechtsrolle und psychische Erkrankung %A M£¿ller-Leimk¨¹hler AM %J Journal f¨¹r Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie %D 2005 %I Krause & Pachernegg GmbH %X Aus der Perspektive der historisch/gesellschaftlich konstruierten sozialen Geschlechtsrollen wird anhand sozialepidemiologischer Daten die Frage er rtert, welche Zusammenh nge zwischen den traditionellen Geschlechtsrollen und dem Auftreten psychischer St rungen bestehen. Die Geschlechtsrolle stellt ein zentrales Bindeglied zwischen personaler und sozialer Identit t sowie gesellschaftlichen Bedingungen dar. Hinter den geschlechtsspezifisch unterschiedlichen St rungsprofilen bei M nnern und Frauen verbirgt sich eine Reihe von Risikofaktoren, die jeweils andere Konsequenzen f¨¹r die Geschlechter haben. Diese Risikofaktoren sind einerseits mit der sozialen Lage verkn¨¹pft (Rollenvielfalt vs. Rollenreduktion, Arbeitslosigkeit, berufliche Gratifikationskrisen, Ehe/Trennung), andererseits entstehen sie ¨¹ber handlungsrelevante soziale Stereotypisierungen ("Gender bias" ) in medizinischen Institutionen. Gesundheitsrisiken sind nicht nur extern mit der Geschlechtsrolle verbunden, sondern k nnen sich auch ¨¹ber die Internalisierung traditioneller Weiblichkeits- und M nnlichkeitsnormen entwickeln, die zu geschlechtsspezifischen Verarbeitungsmustern psychosozialer Belastungen f¨¹hren. So f rdern geschlechtstypische Gesundheits- und Krankheitskonzepte, geschlechtstypische Belastungskonstellationen und Defizite normativer Sozialisation bei Frauen eher affektive und psychosomatische St rungen, bei M nnern eher Alkoholabh ngigkeit, Pers nlichkeitsst rungen, Gewaltdelikte und Suizid. Die dargestellten Zusammenh nge zwischen sozialem Geschlecht und psychischen St rungen haben zahlreiche Implikationen f¨¹r eine geschlechtersensible Forschung, Therapie und Gesundheitspolitik. %K Epidemiologie %K gender %K Psychiatrie %U http://www.kup.at/kup/pdf/5350.pdf